Gemeinde Brandberg
Auf Spurensuche im Mitterstall
Ausstellung

Die Gemeinde Brandberg plante 2010 in Zusammenarbeit mit dem Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen eine neue Ausstellung im „Mitterstall“. Vor dem Hintergrund der Erhaltung der prägenden bergbäuerlichen Ortsbildstruktur wurde das ehemalige Stall- und Futtergebäude im Dorfkern Brandbergs behutsam restauriert. Im Untergeschoß befinden sich die ehemaligen Stallungen, im Obergeschoß der Heustadel sowie der „Umlauf“.

Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude erlaubte nur behutsame Eingriffe. Das Nutzungskonzept des Naturparkes sah eine Dauerausstellung zur Thematik von Landwirtschaft und Kulturlandschaft sowie eine Verknüpfung mit seinem Umweltbildungsangebot vor. Die Ausstellung sollte ganzjährig ohne Aufsichtspersonen zugänglich sein. Vor allem das Obergeschoß soll darüber hinaus für temporäre Veranstaltungen im Bereich der Umweltbildung des Naturparkes sowie für kleine Ausstellungen der Gemeinde Brandberg nutzbar sein. Unser Entwurf sah drei Ausstellungsbereiche vor: Im Untergeschoß eine Audioinstallation unter dem Titel „Stimmen“, bei der Brandbergerinnen und Brandberger eingeladen wurden, ihre Erinnerungen und Gedanken weiterzugeben. Im Obergeschoß wurden im Umlauf unter inhaltlicher Mithilfe der Universität Innsbruck, Institut für Geografie, auf Schautafeln Themen dargestellt, die den Wandel in der Natur- und Kulturlandschaft im Brandbergtal zum Inhalt hatten. Für den ehemaligen Stadel erarbeitete der Fotograf Bernhard Mayr eine Fotoinstallation, die sich unter dem Titel „Spuren“ auf subtile Weise den Wechselwirkungen zwischen Mensch und Naturraum näherte. Ein eigener Kinderparcours bereitet ausgewählte Themen auf spielerische Weise für das jüngere Publikum auf.

Der Wunsch des beratenden Bundesdenkmalamtes unter Walter Hauser war, die Ausstellung so behutsam wie möglich in die Räumlichkeiten einzupassen. Das erste und wichtigste Objekt sollte der Mitterstall selbst bleiben. Entsprechend bedienten wir uns einfacher Materialien, die Text- und Bildträger sind (wie der Stall selbst auch zu großen Teilen) aus Fichtenholz, die Elemente wurden so installiert, dass sie ohne große Mühen entfernt und so der Stall einfach wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt werden könnte. Auch die Ausstellungsgrafik folgt diesem Konzept mit einer ruhigen visuellen Sprache. Die Schautafeln sind an Vorbilder zur didaktischen Vermittlung angelehnt – sie sollten neben Einheimischen und Gästen vor allem auch Schulklassen dazu dienen, sich vertiefend mit den im Mitterstall behandelten, für Brandberg und seine Umgebung wichtigen Thematiken auseinanderzusetzen. Ein Projekt in Zusammenarbeit mit Rath & Winkler. Projekte für Museen und Bildung, Innsbruck.

Kunde

Gemeinde Brandberg, Naturpark Zillertal, Tirol/Österreich

Art Direction

Kurt Höretzeder

Fotografie

Bernhard Mayr, Ines Graus

Naturpark Zillertal

Matthias Danninger

Kuratoren

Robert Gander / Gabriele Rath

Architektur

Robert Purtscheller

Der Wunsch war es, die Ausstellung so behutsam wie möglich in die Räum-
lichkeiten einzupassen. Das erste und wichtigste Objekt sollte der Mitterstall selbst bleiben.

Projektbeschreibung

Auch die Ausstellungsgrafik folgt diesem Konzept mit einer ruhigen visuellen Sprache. Die Schautafeln sind an Vorbilder zur didaktischen Vermittlung angelehnt.

Projektbeschreibung